Life, music, sports and the rest of the world

Beiträge mit Schlagwort “Inga Rumpf

Aktualisiert: Amy Belle 2013 – Live in Holland

Ihr Lieben,

zugegeben – eine Weile hatte ich schon überlegt, ob ich mich wirklich auf den Weg auf die Insel Vlieland machen sollte, um Amy Belle nach rund 3 Jahren wieder singen zu hören und zu sehen. Ich hatte Euch ja erzählt, dass bei unserem „Wir-bringen-Amy-nach-Deutschland“-Versuch aus meiner Sicht einige Dinge nicht ganz rund gelaufen waren. Ich hatte mich dann von dem „Projekt“ verabschiedet. Dafür hatte ich aber nie die Schuld bei der wunderbaren schottischen Sängerin gesucht. Und daher brauchte mich ihr neuer holländischer Tourmanager auch gar nicht sehr lange zu überreden. Ich machte mich also auf die Reise, um Amy wieder mal zu treffen, zu hören und auch, um ihr zur Hochzeit zu gratulieren…

Auf dem Weg nahm ich noch einen kurzen Familienbesuch in NRW und zwei Konzerte von Dana Fuchs in Bonn (Bluesröhre) sowie Inga Rumpf mit der BAP-Band (ohne Boss Wolfgang Niedecken) im Kölner „Gloria“ (sehr genial!!!!) mit. Das Zusammenspiel zwischen Inga Rumpf und Helmut Krumminga&Co war eine Augenweide und hat richtig Spaß gemacht. Aber dann ging es Richtung Niederlande.

Wir hatten uns an der Fähre in Harlingen verabredet. Amy kam dann auch flott auf mich zu – schließlich war sie die Einzige im holländischen Tross, die den „Tomtom from Germany“ kannte. Wir umarmten uns herzlich und schnell war klar, dass zwischen uns nie irgendwelche Probleme bestanden. Auf der Fähre redeten wir über viele Dinge und ich spürte in mir schon wieder die Vorfreude auf die beiden Konzerte auf Vlieland. Amys Stimme wieder hören zu dürfen, bewegte mich mehr als erwartet.

Auf Vlieland lief dann auch alles rund. Beide Konzerte in zwei unterschiedlichen urigen Pubs waren wunderschön und die Emotionen fuhren bei mir Achterbahn. Amys Musik und besonders ihre Stimme berührten die Herzen ihrer Zuhörer. Dass sie nicht vergessen hatte, dass ihr „Moving“ für mich ein ganz besonderer Song ist, weil er inhaltlich auch einen Teil meiner persönlichen Geschichte berührt, rechne ich ihr verflixt hoch an. Sie sang es „for Tom“…nein, Indianer weinen nicht, aber da lief mir schon die eine oder andere Träne runter. Toll, dass sie „Moving“ gespielt hat, zumal der Song für Amy aus unterschiedlichen Gründen sicher nicht so ganz leicht zu singen ist.

Natürlich ist ein Auftritt in solchen bis auf den letzten Platz besetzten Musikkneipen nie sonderlich einfach. Ich schrieb schon in einem früheren Beitrag ausführlicher darüber, dass manche Pub-Besucher überhaupt nicht daran denken, bei der Musik ihr Geschnatter einzustellen. Nein, sie gehen in die Pubs, um ihr Bier zu trinken und sich mit ihren Freunden zu unterhalten. Entsprechend laut ist der Geräuschpegel, gegen den Du mit Verstärker und Mikro anzusingen hast. Gerade bei den „leisen“ Liedern ist das für Künstler und „Intensiv-Zuhörer“ nie sonderlich einfach, ein solches Konzert zu genießen. In Edinburgh vor Jahren hatte mir Amy gesagt, „ich kenne es nicht anders, Tom – das ist normal für mich und ich mache meinen Job.“ Bewundernswert.

Und wenn dann noch betrunkene Pubgäste auf Dich zukommen und Dich nach dem Wetter von morgen oder nach den Fußballergebnissen vom Wochenende fragen, dann würdest Du wohl als Sänger am liebsten austicken und ihnen an die Gurgel gehen. Aber auch da behielt Amy professionell die Ruhe, unterhielt sich kurz mit den Störern und versuchte sie dann dazu zu bewegen, wieder auf ihren Platz zu torkeln. Beim zweiten Konzert passierte das so drei-bis viermal. Am Tag danach hatten wir dann kurz vor unserem Trip von Vlieland zurück nach Harlingen Spaß, als wir die „Übeltäter“ inzwischen wieder nüchtern in der Fußgängerzone Vlielands wiedererkannten. „Du, der war doch gestern der Erste, der da auf Dich zukam und Dich nach der Wettervorhersage fragte.“ – „OH MY GOD“…

Ihr merkt, es war schön auf der Insel. Amys Tour durch Friesland ist inzwischen sehr erfolgreich zu Ende gegangen und Amy ist wieder Richtung Heimat abgedüst. Gerrit und seine Freunde haben alles großartig organisiert und Amy hat alle Besucher ihrer Auftritte verzaubert. Mit ihrer Stimme und mit ihrer Persönlichkeit. Und damit Ihr auch etwas davon habt und nicht nur meinen Begeisterungswogen folgen müsst, habe ich Euch noch schnell ein kleines Hörbeispiel in den Text gehämmert. Quasi als aktuellste Ergänzung dieses Blog-Eintrags hier noch ein kleiner Song von Amy, der schon ein paar Jährchen alt ist, aber immer wieder wunderschön von ihr interpretiert wird. Hier aufgenommen während der Live-Radiosendung von „Noardawyn Omroep Frysland“. Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschrieben…

Es war eine richtige Entscheidung, Amy „re-zu-connecten“. Ihr wisst, ich mag sie nicht nur als Musikerin. Sie ist eine sehr sympathische Schottin, die vor allem ehrlich und authentisch ist. Und das ist mir in einem solchen Team augesprochen wichtig. Ja – sie weiß, was sie will, hat in vielen Dingen ihren eigenen Kopf – und das ist auch vollkommen okay so. Denn es geht nur um eines: Amy Belle soll ihre wunderbare Stimme zum Klingen bringen und dabei Freude haben. Dann haben ihre Freunde alles richtig gemacht.

Image

Amy Belle auf Vlieland, September 2013. BILD: TOMTOM (alle Rechte vorbehalten)

Weitere Informationen: http://www.nugentandbelle.com