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Der HSV und der Magath-Fall auf Schalke

Ihr Lieben,

eine Menge Dinge bewegen mich in dieser Zeit. So freue ich mich zum Beispiel auf die noch ausstehenden Bundesliga-Spieltage. Die Liga ist und bleibt spannend. Vor allem die Frage nach den Absteigern spitzt sich mehr und mehr zu. Auch einige Personalien bei den Vereinen sind zur Zeit sensationell spannend. Da wird Armin Veh einen Tag nach dem Hamburger 0:6-Debakel in München entlassen. Das mag  nach diesem Ergebnis folgerichtig und verständlich gewesen sein, aber es sollte nicht verdecken, dass die Krise in Hamburg kein Problem des Trainers gewesen ist.

Der Verein und seine Verantwortlichen im Hintergrund eiern vielmehr zur Zeit derart amateurhaft durch die Bundesliga-Gewässer, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Da wird ein Anfänger und Ex-Praktikant als Sportchef installiert – das kann sicher funktionieren, aber im Fall von Bastian Reinhardt schipperte der HSV von einer peinlichen Katastrophe in die nächste. Ich habe weder Zeit noch Lust hier jetzt alle Fehler von Reinhardt und seinen Vorstandskollegen aufzulisten, aber die Stichwörter „van Nistelrooy“ und „Sportdirektor Sammer“ sollten als kleine Beispiele und Erinnerungshilfen genügen. Was sich dort abspielt, hat mit Professionalität nichts zu tun – da sind Anfänger am Werk und die sportliche Situation wird natürlich von diesem ganzen Chaos erreicht. Zum einen gibt es keine Ruhe und zudem können sich die hochbezahlten Millionarios schön rausreden, wenn die Leistungen mal wieder nicht stimmten.

Das 0:6 von München war übrigens kein Problem des Trainers. Ich habe das Spiel selber gesehen und für 90elf kommentiert. Die Mannschaft war in der ersten halben Stunde von Armin Veh taktisch sehr gut eingestellt, aber sie brach dann nach gut einer halben Stunde in sich zusammen. Dazu reichte eine Tempoverschärfung der Bayern, die zudem ihre „Waffen“ Ribery und Robben immer wieder rochieren ließen. Der Wirbel in der HSV-Abwehr war komplett. Das alleine auf den Trainer zu schieben, ist lächerlich – die Reaktion von Spielern mit Rückgrat wie Frank Rost, bestätigt das.

Zum nächsten Chaos-Club: Schalke 04 wird wohl tatsächlich Magath rauswerfen und Rehhagel als Notlösung installieren. Wurstfabrikant Tönnies und mal wieder den Oberindianer gespielt und zugleich offensichtlich die Rolle eingenommen, die vor Jahren mal Rudi Assauer innehatte: Beichtvater für in der Ehre gekränkte Spieler. So brachten einige Herren, die inzwischen nicht mehr bei Schalke spielen, Jupp Heynckes vor Jahren um seinen Job. Und ähnlich ergeht es jetzt offensichtlich dem sozial achso inkompetenten Felix Magath. Sorry, Herr Tönnies, wie Felix Magath als Trainer tickt, weiß ich, wenn ich ihn verpflichte und nur einen Tick Ahnung von Fußball habe. Und, wenn ich diesen Magath dann auch noch mit allen Vollmachten ausstatte, über alles alleinherrschend zu entscheiden, muss ich mich nicht wundern. Es soll ja ein „Gespräch unter Männern“ zwischen Magath und Tönnies stattgefunden haben. Wenn Tönnies ein Mann ist, geht er direkt mit…

Rehhagel als Notlösung ist einfach nur lustig – Real-Satire auf Schalke. Dass ausgerechnet Charisteas auch noch im Schalker Kader Bankdrücker ist, ist fast schon lustig. Der Angelos Charisteas, der Rehhagel einst zum griechischen Europameister machte. Eigentlich ist der Stürmer bisher über die Rolle des Ersatzmannes nicht hinausgekommen. Gegen Frankfurt hat er ja sogar als spät eingewechselter Joker noch das Siegtor erzielt, aber mehr war bisher für ihn auch nicht drin. Rehhagel wird ihn sicher zum Stammspieler machen – auch wenn er dafür Raul auf die Bank setzen muss. Leute wie der lange ausgemusterte Albert Streit oder Ali Karimi können sich freuen. Ich sehe schon den Schalker Altersschnitt ins unermessliche steigen und freue mich aufs Rehhagelsche Griechenland-Cattenaccio. Die Fans freuen sich ganz sicher schon auf die nächsten Tage und Wochen…

LG,

Euer Tom